Fliegen: Ein Blick hinter die Vorurteile

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Mit fliegenden Tieren verbinden wir hauptsächlich Vögel. Wenn Adler ihre Runden drehen, ist die Faszination bei vielen Menschen nicht weit. 
Doch nicht nur Wirbeltiere haben den Luftraum erobert, auch Insekten entwickelten die Fähigkeit des Fliegens vor vielen Millionen Jahren. Und dennoch gibt es besonders einer Ordnung gegenüber viel zu viele Vorurteile.  

                  Zu unrecht. Darum schauen wir uns die Fliegen einmal genauer an.

Schmetterlinge können fliegen. Libellen können fliegen und auch Käfer können fliegen. Doch nichts fliegt so gut, wie eine Fliege.

Dabei können oder konnten alle Insekten einmal fliegen.
Einige haben diese Fähigkeit allerdings im Laufe der Evolution wieder verloren, wie bspw. die Arbeiterinnen der Ameisen.
Die Kunst des Fliegens ist zudem von Art zu Art sehr unterschiedlich entwickelt und wird auch in unterschiedlicher Intensität angewandt.
Und wenn dann nur vom Imago, also dem geschlechtsreifen Entwicklungsstadium der Insekten.

Inhalt

Die Zweiflügler

Diese Unterordnung der Fliegen gehört zur Ordnung der Zweiflügler, wobei hier der Name das wichtigste Merkmal bereits beschreibt. Denn alle Vertreter der Zweiflügler besitzen nur noch zwei Flügel. Die Hinterflügel haben sich bei ihnen zu sogenannten Haltern bzw. Schwingkölbchen entwickelnd.
Sie dienen den Insekten u.a. als Gleichgewichtsorgan. Gut zu sehen sind Halteren bei Tipulidae. Bei ihnen sind sie vergleichsweise riesig und mit bloßem Auge gut sichtbar ausgebildet. 

Häufig wird aber mit einer Fliege ein lästiges und unangenehmes Insekt verbunden. Doch es wäre falsch, sich Fliegen nicht einmal genauer anzuschauen! 
Neben den blau und grün schillernden Schmeißfliegen, gibt es in Deutschland weit mehr als 500 Arten, die nichts mit toten, organischen Materialien zu tun haben.
Zu ihnen zählt beispielsweise diese Bohrfliege, die ihre Flügel auf wunderschöne Art und Weise bewegen kann, um Weibchen anzulocken.
Es gibt auch Raubfliegen, die Jagd auf andere Insekten machen.
Ebenso zu den Fliegen gehört der Wollschweber, der vor Blüten schweben kann und zur Eiablage die Nester von Wildbienen aufsucht.

Erkennbare Halteren

Schwebfliegen

Häufig kann man ein kleines Insekt scheinbar in der Luft schwebend beobachten. Diese Eigenschaft hat ihr auch den deutschen Namen eingebracht: Schwebfliege.

Durch eine spezielle Flügelstellung und einer hohen Schlagfrequenz ist es dem Insekt möglich, beinahe schwerelos in der Luft zu verharren.
Ähnlich wie beim Wollschweber, folgen auch bei Schwebfliegen die schlagenden Flügel der Form einer liegenden Acht.
Die genaue Bewegung ist allerdings nur mit Zeitlupenaufnahmen erkennbar.
Bei normaler Beobachtung sieht man die Flügel nur hin und wieder im Licht funkeln.
Kommt man dem Tier zu nahe, so schießen sie mit einem Mal vorwärts oder zur Seite davon und kommen erst einige Meter weiter wieder zum Stehen.

Leicht lassen sich Schwebfliegen mit Bienen oder Wespen verwechselt. Kein Wunder, denn ihre auffällige gelb schwarze Färbung sieht im ersten Moment täuschend echt aus.
So kann zum Beispiel eine Mistbiene sehr leicht mit einer Honigbiene verwechselt werden. 

Vom zeitigen Frühjahr bis in den Spätherbst kann man Schwebfliegen auf Blüten jeglicher Art bei der Nahrungsaufnahme beobachten.
Ähnlich wie Bienen, fliegen sie von Blüte zu Blüte, um mit ihren Mundwerkzeugen Nektar und Pollen aufzunehmen. Da einige Schwebfliegenarten unmittelbar hintereinander die selben Blüten anfliegen, sind sie wichtige Bestäuber.
Auf sie sind besonders Pflanzen an schattigen Standorten, wie Sumpf- und Wasserpflanzen, sowie zeitige Frühjahrsblüher angewiesen.
Fliegen, besonders Schwebfliegen sind somit, nach Bienen und Hummeln, wichtige Blütenbestäuber in unseren Breitengraden.

Schwebfliegenlarve

Schwebfliegenlarve frisst eine Blattlaus

Das oben auf dem Bild ist eine Larve.
Die Larve einer Schwebfliege. Sie ruht sich gerade aus, denn bis eben war sie noch auf der Jagd nach Blattläusen.
Doch nicht alle Schwebfliegenlarven ernähren sich räuberisch.
Das ist zum Beispiel eine Rattenschwanzlarve, die Larve der Mistbiene. Sie gehört zu den Detritusfressern. Das heißt, ihre Nahrung besteht aus sich zersetzenden Substanzen.
Diese Larve kommt häufig in schlammigen Gewässern, aber auch in Regentonnen vor. Ihr Name rührt von ihrem langen Atemrohr her, in dessen Inneren zwei Tracheenstämme verlaufen und es der Larve ermöglichen, unter Wasser zu atmen.
Somit kann sie auch in sauerstoffarmen Gewässern überleben. 

Es gibt noch so vieles, was man über Fliegen erzählen könnte. Das machen wir auch noch, aber beim nächsten Mal.
Bis dahin, vielleicht interessieren euch auch unsere anderen Videos.
Bis zum nächsten Mal.

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