Wer kennt sie nicht? Die in Mitteleuropa fast überall heimische Gemeine Feuerwanze?
Wegen ihrer auffällig roten Färbung, wird sie oft fälschlicherweise als Feuerkäfer bezeichnete.In Deutschland finden wir neben der Gemeinen Feuerwanze, auch selten die unscheinbare Mönchswanze.
Beide kann man vor allem in der Nähe von Linden, Robinien und Malvengewächsen beobachten, denn sie ernähren sich größtenteils von den Samen.
Doch nicht nur die stehen auf ihrer Speisekarte.
Hin und wieder saugen sie auch an Insekteneier oder toten Insekten.
Denn wie alle Wanzen, besitzen auch die Feuerwanzen keine Beißwerkzeuge, sondern einen Saugrüssel, über den sie ihre Nahrung in flüssiger Form zu sich nehmen. Sie bohren ein Loch in die Schale und injiziert ein Sekret, dass das innere zersetzt. So können sie die nährstoffhaltige Flüssigkeit aufsaugen.
Die Nahrungsaufnahme der Feuerwanzen richtet keinen großen Schaden an den Pflanzen an. Denn sie beschränkt sich nur auf einen relativ kleinen Bereich.
Durch aussenden von Duftstoffen, finden sie sich oft zu ziemlich großen Gruppen zusammen, die aus allen Entwicklungsstufen bestehen.
Schaut man genauer hin, kann man ab und an erkennen, dass die Flügel der 10 bis 12mm, ausgewachsenen Insekten unterschiedlich ausgebildet sind. Nur selten sind die Vorder- und Hinterflügel voltentwickelt. Denn die meisten haben rudimentäre Flügelreste und können nicht fliegen.
Von Juni bis Oktober kann man die Larven oder Nymphen genannt, beobachten. Sie fallen durch ihre fast durchgängig, rote Farbe auf.
Die Feuerwanzen durchlaufen eine unvollkommene Metamorphone mit 5 Häutungen. Das bedeutet die Junginsekten ähneln von Häutung zu Häutung den Erwachsenen Insekten immer mehr. Sie ernähren sich gleich und leben auch an den selben Orten wie die Erwachsene.
Im Hebst haben sie Ihre Jugendentwicklung abgeschlossen. Mit der letzten Häutung nehmen sie auch die typische Feuerwanzen-Zeichnung an. Sie überwintern nun versteckt im Boden und warten auf die wärmenden Sonnenstrahlen im nächsten Frühjahr.
Die Gemeine Feuerwanze ist vollkommen harmlos. Anders als beispielsweise Bettwanzen, ist die Feuerwanze uninteressiert an Mensch und Tier. Sie überträgt keine Krankheiten und verbreitet keine starken, unangenehmen Gerüche wie andere Wanzen.
Lediglich wird sie aufgrund ihrer großen Ansammlungen als lästig empfunden.
Doch der umweltbewusste Gärtner sollte auf eine Bekämpfung verzichten, denn auch diese Wanzenart ist ein Baustein des Ökosystems.
Die Art wird häufig von Singvögeln gemieden, da sie durch die Mimikry Färbung mit ungenießbaren Wanzen verwechselt werden kann. Doch die Feuerwanzen können keine eigenen Gifte herstellen oder aus ihrer Nahrung beziehen. Sie haben auch keine andere Wehreinrichtungen wie Sekretdrüsen. Aus diesem Grund ist sie Nahrung für Spinnen, Raubwanzen und dem ein oder andere Vogel.