Wie alt können Marienkäfer werden?

Der Marienkäfer ist eines der beliebtesten Insekten. Nicht nur da einige Arten Blattläuse fressen, auch ist ihr Erscheinen mit Glück assoziiert.
Ob sie tatsächlich Glück bringen und wie lange es hält, ist Ansichtssache. Doch wie lange hält bzw. lebt ein Marienkäfer?

Inhalt

Darauf kommt es an

Marienkäfer sind Bewohner vieler verschiedener Lebensräume, die über fast der gesamten Welt verstreut sind.
Weltweit sind etwa 6.000 verschiedene Arten bekannt, von denen etwa 70 bis 80 Arten in Deutschland vorkommen. Die Lebensspanne eines Marienkäfers ist variabel wie ihr Erscheinungsbild und hängt stark von Umweltfaktoren wie Nahrungsverfügbarkeit und der individuellen Art ab.

In freier Wildbahn beträgt die durchschnittliche Lebenserwartung eines Marienkäfers in der Regel wenige Monate. Unter Umständen aber auch ein bis zwei Jahre (1, 2, 3).

Es ist ein weit verbreiteter Irrglaube, die Punkte auf ihrem Rücken zu zählen und so ihr Alter zu bestimmen. In Wahrheit sind diese Punkte eher ein Zeugnis ihrer Art, obwohl selbst diese Identifikation nicht unfehlbar ist. Ein Paradebeispiel dafür ist der asiatische Marienkäfer, dessen Phänotyp sich von einem leuchtenden Rot mit wenigen schwarzen Punkten bis zu einem fast vollständig schwarzen Gewand erstrecken kann.

Denn unser heimischer Siebenpunkt-Marienkäfer (Coccinella septempunctata) ist weit davon entfernt, sieben Jahre alt zu werden. Die Art ist unter den klimatischen Bedingungen in Mitteleuropa univoltin. Das heißt, es entwickelt sich nur eine Generation pro Jahr. Diese Überwintert und bringt im nächsten Jahr eine neue Generation hervor. Die Lebenserwartung der Tiere ist somit im Idealfall etwa 12 Monate.

Vielfältige Erscheinungsformen des Asiatischen Marienkäfers

Die Jahreszeiten

Marienkäfer können eine gewisse Zeit ohne Nahrung auskommen.

Während der Sommermonate können sie bis zu zwei Tage überleben (2), bevor sie gezwungen sind, neue Nahrungsquellen aufzusuchen. Dies mag nicht sehr lange erscheinen, aber in der sommerlichen Fülle ist es oft ausreichend.
Ähnlich wie einige Säugetieren, legen auch Marienkäfer in dieser Zeit Reserven für die kälteren Monate als Fett im Körper an (4).  

Mit dem Einbruch des Herbstes und den damit immer kürzer und kälter werdenden Tage, treten Marienkäfer in die Diapause ein. Ein Zustand, in dem der Stoffwechsel und die Entwicklung auf ein minimum reduziert sind. Während der folgenden Wintermonate zehren sie von den in den Sommermonaten angesammelten Fettreserven.

Doch der Winter bringt auch Gefahren, die die Lebensspanne drastisch verkürzen können – Frost und Prädatoren wie Vögel, um nur einige zu nennen. Um diesen Gefahren zu entgehen, suchen sie Zuflucht in geschützte Bereiche am Boden unter Gras, Laub oder Moos, unter Rinde, Steinen oder auch in Ritzen im Mauerwerk oder Fenstern. 

Doch selbst das sicherste Versteck schützt nicht immer vor Frost und so kann es passieren, dass der Körper unter 0°C fällt. Damit sie nicht gefrieren und sterben, reichern Marienkäfer ein eigens Produziertes Frostschutzmittel, nämlich Glycerin (5), in ihrem Körper an, um die kalten Temperaturen zu überleben.

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