Hast du sie schon einmal gesehen?⁣ 

Das ist eine Langhornmotte.⁣
Doch sie sind nur verwandt mit den in der Küche unbeliebten Motten. Meist sind das Dörrobstmotten, die zur Familie der Zünsler gehören. ⁣
Doch die Langhornmotten sind einen ganze eigene Familie.⁣

Ein besonders auffälliges Merkmal sind die sehr langen, fadenförmigen Fühler der Männchen. ⁣Gut auf dem ersten Bild zu erkennen. 
Meist kann man sie tagsüber in größeren Gruppen antreffen und die Männchen dabei beobachten, wie mehrere in der Luft auf und ab tänzelnd um ein Weibchen balzen. ⁣

Wir werden den Balztanz in einem der nächsten Beiträge als Video posten.

Die Wespenbiene Nomada bifasciata 

Das ist die Wespenbiene Nomada bifasciata, oder auch Rotbäuchige Wespenbiene in Bewegtbild. ⁣

Während wir uns im letzten Post das besondere der Wespenbienen angeschaut haben, möchten wir sie euch heute noch einmal in einem kurzen Reel zeigen. ⁣
Nachdem sie ausgiebig Nektar getrunken hatte, putzt sie sich, bepudert mit Pollen, auf der Blüte. ⁣

Immer wieder erstaunlich, wie facettenreich Insekten aufgebaut sind, oder? 

Eine Biene oder eine Wespe? 

Ist das eine Biene oder eine Wespe? ⁣
Die Auflösung: es ist eine Wespenbiene. Genauer gesagt ist es Nomada bifasciata, die Rotbäuchige Wespenbiene. ⁣

Doch keine Sorge! Sie ist nicht an uns interessiert, sondern an anderen Wildbienen. Denn sie ist eine parasitär lebende Wildbiene, eine sogenannte Kuckuckbiene. ⁣
Das heisst, sie legt keine eigenen Nester an, sondern „schmuggelt“ ihre Eier in die Nester anderer Wildbienen. Dort töten die Larven der Kuckuksbienen die Eier oder Larven der Wirtsbiene und ernähren sich anschließend von den Pollen- und Nektarvorräten.⁣
Hauptsächlich parasitieren Kuckucksbienen Sandbienen. ⁣
Ebenso die Rotbäuchige Wespenbiene. Sie ist dabei spezialisiert auf die Weiße-Bindensandbiene Andrena gravida. ⁣ 

Wie auf den Bildern zu sehen, ernähren sich die Imagos der Wespenbienen, also die ausgewachsene Insekten, vom Nektar blühender Pflanzen. ⁣
Ein kurzes Video haben wir bereits vor ein paar Wochen (29.04.2021) gepostet. Schaut es euch gern einmal an! Dort ist eine andere Wespenbienenart zu sehen, die auf einer Löwenzahnblüte nach Nektar sucht. 

Ein Rebenstecher

Das ist ein Rebenstecher mit dem wissenschaftlichen Namen Byctiscus betulae. ⁣
Er sieht einem Rüsselkäfer zwar ziemlich ähnlich, doch er gehört zu einer anderen, eng verwandten Gattung.⁣

Der 5 – 7 mm kleine Käfer glänzt metallisch grün bis blau, kann aber schnell übersehen werden. ⁣
Weitaus markanter sind die Kinderstuben. Denn der Rebenstecher aus der Familie der Blattroller hat seinen Namen nicht zufällig.⁣
Das Weibchen bohrt gezielt die Basis von Laubblätter an, sodass diese anfangen zu Welken. So kann der Käfer die Blätter rollen und schließlich mit einem Sekret fixieren. ⁣
Hast du gerollte Blätter schon einmal gesehen? Beliebt sind Weinreben, doch auch andere Blätter von Laubbäumen werden genutzt. ⁣

Die Form der Blätter erinnert an eine Zigarre, weswegen er mancherorts auch Zigarrenwickler genannt wird. ⁣
In den Zusammengerollten Blättern werden etwa 6 Eier abgelegt, aus denen kurze Zeit später die ersten Larven schlüpfen. Sie ernähren sich vom Blattgewebe und irgendwann fallen sie zusammen mit der Blatt-Zigarre herab. Die Larven verpuppen sich schließlich im Boden. ⁣

Beobachten kann man den Käfer von April bis September an Waldrändern oder Flussauen.⁣

Eine Blattschneiderbiene 

Das ist eine Blattschneiderbiene. Um genau zu sein, eine männliche Megachile willughbiella oder Garten-Blattschneiderbiene genannt.⁣
Noch im letzten Jahrhundert galten die Blattschneiderbienen als eigene Gattung. Vor etwas mehr als 20 Jahren wurden die Mörtelbienen und die Blattschneiderbienen zu einer einzigen Gattung, der Megachile, zusammengefassen.⁣

Das dass eine männliche Megachile willughbiella oder Garten-Blattschneiderbiene ist, erkennt man sehr gut an der weißen Fransenbehaarung der Vorderbeinen (Bild 1). ⁣
Diese Wildbienenart lebt solitär und ist recht flexibel, wenn es um den richtigen Nistplatz geht. Ob verlassene Pelzbienen Nester, in der Erde von Blumentöpfen unter freiem Himmel oder in künstlichen Nisthilfen. Sie fühlt sich an vielen Standorten wohl. Aus diesem Grund ist diese Bienenart in Deutschland noch nicht gefährdet. ⁣

Doch der Name Blattschneiderbiene entstand nicht zufällig. ⁣
Sie zerschneiden im wahrsten Sinne des Wortes Laubblätter. Es werden Stücke aus Laubblätter von Bäumen, Sträuchern oder Kräutern mit Hilfe der kräftigen Oberkiefer herausgeschnitten. Diese Stücken dienen als Baumaterial für ihre Brutkammern. Mit ovalen Blattstücken werden die Seitenwände ausgekleidet. Runde Stücken dienen als Deckel der Zelle. ⁣
Ähnlich wie bei der Mohn-Mauerbiene (sie gehört zur selben Familie, aber nicht zur selben Gattung!), über die wir 2020 einen kurzen Film auf YouTube veröffentlicht haben. ⁣

Gefunden wurde die Garten-Blattschneiderbiene an den Blüten des Wiesen-Salbeis, am südlichen Rand Berlins.

Biene ist nicht gleich Honigbiene 

Das klingt für einige vielleicht logisch, doch häufig werden wir beim Wildbienen Filmen gefragt, ob denn die Bienen, die wir vor der Kamera haben, hier ihren Honig lagern. ⁣
Verwunderung tritt auf, wenn man erwähnt, dass diese Bienenarten gar keine Staaten hervorbringen und Vorräte für ihre Nachkommen nur in Form von Pollen und Nektar ablegen. ⁣

Aus diesem Grund haben wir einen kurzen Film auf YouTube hochgeladen, in dem wir uns das Thema Wild- und Honigbiene einmal genauer anschauen. ⁣⁣

In dieser Aufnahme sieht man eine Mauerbiene. Es ist ein älteres Männchen. Die sonst so leuchtende Farbe ist bereits etwas ausgeblichen. Leider konnten wir die genaue Art nicht exakt bestimmen. Eventuell ist es die Gehörnte Mauerbiene. ⁣
Was meint ihr?

Der Maikäfer 

Der Maikäfer. Ihn kennt wohl jeder, oder?⁣
Nur alle 3 – 5 Jahre können wir ihn für ein paar Wochen im Mai fliegen sehen.⁣

Noch im letzten Jahrhundert war der Käfer häufig zu beobachten. Doch seit der Bekämpfung in den 1960er Jahren mit chemischen Insektiziden wie z.B. DDT, ist die Population der Maikäfer stark zurück gegangen. Doch noch steht die Art nicht auf der Liste bedrohter Arten. ⁣
Doch wir mussten schon ganz schön suchen, um einen Käfer in unserer Gegend zu finden. ⁣
Wie sah es bei euch aus?⁣

Übrigens gehört der Maikäfer, genau wie Rosenkäfer, zur Familie der Blatthornkäfern. ⁣
Zu den typischen Merkmalen gehört der behaarte Körper und die mehrgliedrigen, keulenartigen Fühler. ⁣
Sehr schön kann man das auf den Bildern sehen.

Der Große Wollschweber 

Das ist der Große Wollschweber. Fast im wahrsten Sinne des Wortes!⁣
Denn er sieht nicht nur aus wie ein wolliges Insekt, sondern er kann auch in der Luft schweben. ⁣
Dazu rotieren die zwei Vorderflügel (denn er gehört zu den Diptera = Zweiflügler) in der Form einer liegenden Acht und das bis zu 300 mal pro Sekunde. Dieser schwirrenden Flug ist nicht nur schön anzusehen, sondern für den Wollschweber äußerst praktisch! ⁣

Denn der Große Wollschweber ist ein Brutparasit einiger solitär lebender Sandbienen. ⁣
Spannend ist, dass das Weibchen nicht einfach ihre Eier ablegt. Vor der Eiablage „bepudert“ das Weibchen ihren Hinterleib mit feinem Sand. Das sieht man sehr schön zum Ende des Videos! Anschließend sucht sie eine passende Sandbienen-Bruthöhle, schwebt über dem Eingängen, zielt und wirft ein Ei mit anhaftendem Sand in die Höhle der Wildbiene hinein. ⁣

Die Musik passt irgendwie sehr gut zum schwirrenden Flug des Wollschwebers, oder? ⁣
Das Video ist übrigens mit 200 Bilder pro Sekunde aufgenommen. Zum Schluss geht es zur normal (25FPS) Geschwindigkeit über.

Keine Biene oder Hummel 

Das ist keine Biene oder Hummel. Der Wollschweber gehört, wie die Fliege, zu den Zweiflüglern. ⁣

Trotz seines rundlich, pelzigen Aussehens, kann er unglaublich gut und schnell fliegen! Sie können sogar in der Luft stehen! Das nutzen Sie beispielsweise zur Nahrungsaufnahme:⁣
Wie Kolibris kann man sie dann vor den Blüten beobachten, wie sie im schwebenden Flug den Nektar aufnehmen. ⁣
Konntest du dieses Jahr schon einen beobachten? ⁣

Dieser Wollschweber ist der Große Wollschweber (Bombylius major). Er putzt gerade seine Mundwerkzeuge, bevor er sich auf zur nächsten Blüte macht.

Die Biene 

Die Biene – kaum ein anderes Insekt ist so populär wie sie und auch der Begriff Honig ist untrennbar mit ihr verbunden. ⁣
Ist eigentlich logisch, da die Honigbiene diesen in ihren Bienenstöcken produziert. ⁣

Doch nur etwa 9 Bienenarten weltweit produzieren Honig, wie wir ihn kennen. Sie leben in hoch-sozialen Gruppen, in denen es klare Arbeitsteilungen gibt. Muss es auch, denn in den sogenannten Honigbienenstöcken können bis zu 50.000 Bienen zusammenleben.⁣
Anders sieht das bei Wildbienen aus. Die meisten Wildbienenarten leben solitär.⁣
Das heißt, sie bauen ihre Nester und versorgen auch ihr Nachkommen ohne Mithilfe von anderen.⁣

Noch mehr über Wild- und Honigbienen erfährst du in unserem neuen Film auf YouTube.⁣