Gottesanbeterin Larven

Das sind die Larven einer Europäischen Gottesanbeterin (Mantis religiosa). ⁣

Im Sommer letzten Jahres fanden wir ein Oothek, das Eigelege einer Gottesanbeterin, ganz in unserer Nähe. ⁣
Während sie gen Süden immer häufiger anzutreffen sind, war es schon ein Highlight, eine ausgewachsene Mantis und ihr Eigelege in Brandenburg beobachten zu können. ⁣
Zumindest bis jetzt. Das wärmere Klima lässt einige Arten weiter in den Norden ziehen. ⁣

Seit Anfang des Sommer schauten wir regelmäßig nach, ob nicht bereits die ersten Larven aus dem Oothek geschlüpft waren. Ein Tag verging nach dem anderen und wir dachten bereits, da kommt nichts mehr oder wir haben es verpasst. ⁣

Doch vor ein paar Tagen hatten wir das Glück. Kurz nach 18:00 konnten wir die ersten Gottesanbeterinnen beobachten, wie sie aus dem Gelege schlüpften und gleich auf die Jagt gingen. ⁣
Ein wahres Highlight für uns in diesem Sommer.

Weißhaar-Sandbiene (Andrena gravida) 

Das ist die Weißhaar-Sandbiene oder auch Andrena gravida.⁣
Der deutsche Name passt ganz gut, oder? ⁣

Die Sandbiene kommt in gesamt Deutschland vor und gehört zu den wenigen Wildbienenarten, die nicht gefährdet sind. ⁣
Das kann an ihrem eher geringen Anspruch an ihre Nisthabitate liegen. ⁣
Denn sie benötigt spärlich bewachsene Feldraine oder Böschungen auf brachliegenden Feldern oder in Gärten.⁣
Aber auch daran, dass sie beim Pollensammeln nicht auf bestimmte Blüten spezialisiert ist.⁣
Hoffen wir, dass sich ihr Gefährdungsstatus nicht ändert! ⁣

Die Sandbiene kann von April bis Ende Mai beobachtet werden.⁣

Kamelhalsfliege – Larve 

Das ist die Larve einer Kamelhalsfliege. 

Im letzten Post haben wir Dir das ausgewachsene Insekt dazu vorgestellt.
Heute gehts um ihre Larven. Man kann bereits die Ähnlichkeit erahnen, oder?


Charakteristisch ist der verstärkte Kopf- und Brustabschnitt.
Genauso wie die adulten Tiere, ernähren sich auch die Larven räuberisch von anderen Insekten und deren Eier. 
Dabei sind sie wirklich flinke Läufer!

Sie jagen bevorzugt unter der losen Rinde, abgestorbener Bäume oder am Boden.

Einige Arten durchlaufen bis zu 10. Larvenstadien, bis sie sich schließlich verpuppen.
Das sind einige Häutungen, die ihre Zeit benötigen. 

So kann es bis zu 3 Jahre dauern, bis sich schließlich eine ausgewachsene Kamelhalsfliege entwickelt hat.

Übrigens ist die Schwarzhalsige Kamelhalsfliege (Venustoraphidia nigricollis) das Insekt des Jahres 2022!

Kamelhalsfliege 

Das ist die Gelbgezeichnete Kamelhalsfliege (Xanthostigma xanthostigma). 
Eine Art aus der Ordnung der Kamelhalsfliegen, zu der auch die Schwarzhalsige Kamelhalsfliege (Venustoraphidia nigricollis) gehört. 
Einige haben sicherlich bereits von ihr gehört. Sie wurde zum Insekt des Jahres 2022 ernannt.

Die Kamelhalsfliegen sehen mit ihren extrem verlängertem, ersten Brustsegment eher exotisch aus. 
Man würde nicht vermuten, sie auch in Deutschland anzutreffen. 
Aber weit gefehlt. Alle 250 bekannten Arten der Kamelhalsfliegen kommen in der nördlichen Hemisphäre vor. Von Mexiko bis Lappland.
Davon kann man 10 Arten in Deutschland entdecken. 

Hast du sie schon einmal beobachten können?
Wenn nicht, kannst du das tataktive Insekt des Jahres 2022 von April bis Juni in und um Wäldern finden.

Die Gemeine Furchenbiene 

Das ist die Gemeine Furchenbiene oder auch Lasioglossum calceatum genannt. ⁣
Ist sie nicht schön?⁣

Dies ist einer der wenigen Wildbienen, denen man auf dem Feld noch relativ häufig begegnet. ⁣
Der Grund liegt in ihrer Anspruchslosigkeit. Weder beim Nistplatz, noch beim Lebensraum oder Blüten ist sie wählerisch.⁣
Sie kommt in trockenwarmen bis kühlfeuchten Lebensräumen, wie Parks und Gärten vor.⁣

Doch das faszinierende an dieser Biene ist ihr Sozialverhalten!⁣
Während die meisten Wildbienen solitär leben, nistet die Gemeine Furchenbiene semisozial, wenn nicht sogar primitiv-eusozial, wie auch Hummeln. ⁣
Denn ein Weibchen gründet ein Nest, in dem sie einen senkrechten Schacht in die Erde gräbt, von dem ein waagerechter Gang zu einem Hohlraum führt. In diesem Raum wird eine Waabe mit einem Ei angelegt und verschlossen. ⁣
Daraus schlüpft eine Arbeiterin, ein sogenanntes Sommerweibchen, die deutlich kleiner als die Nestgründerin ist.⁣
Sie kümmert sich um die Versorgung der zweiten Brut, aus der bis zu 50 Geschlechtstiere schlüpfen. Unter ihnen auch männliche Drohnen. ⁣

Wirklich spannend das Leben der Wildbienen.

Amerikanische Kiefernwanze 

Das ist die Amerikanische Kiefernwanze (Leptoglossus occidentalis).

Eigentlich lassen sich alle wichtigen Punkte bereits am Namen erkennen. 
Denn die Art kommt Ursprünglich aus Nordamerika und wurde erst zur Jahrtausendwende erstmalig in Europa nachgewiesen. 

Und auch der Name Kiefernwanze ist Programm. Sie saugt bevorzugt an jungen Samen und Blüten von Kiefern. 
Doch so wählerisch ist sie wiederum auch nicht. So kann sie ebenfalls an anderen Nadelbäumen wie Douglasie oder Fichten gefunden werden. 

Auch wenn sie nur Pflanzensäfte saugt, sollte man sich ihr nur vorsichtig nähern. 
Wie manch andere Wanzen auch, kann die Amerikanische Kiefernwanze zur Verteidigung ein Sekret aus ihren Drüsen abgeben. 
Dieses Sekret riecht sehr stark nach Nadelbaum, haftet klasse an der Haut und ist nach kurzer Zeit sehr unangenehm. 
Zum Glück kann man den Duft leichter abwaschen, als den der Grünen Stinkwanze. 

Scharlachroter Feuerkäfer 

Das ist der Scharlachrote Feuerkäfer (Pyrochroa coccinea).⁣

Dieser Käfer gehört, wer hätte es gedacht, zur Familie der Feuerkäfer. Häufig werden aber diverse rot-schwarze Wanzen, wie z. B. Ritterwanzen, als Feuerkäfer bezeichnet! ⁣
Auch wenn die wesentlichen Farben sich bei beiden ähneln, haben sie dennoch grundlegende Unterschiede. ⁣
Sollen wir diese mal in einem Video behandeln?⁣

Zurück zum Scharlachroten Feuerkäfer:⁣
Der Kopf, die Beine und der Körper sind tief schwarz. Die Flügeldecken und das Halsschild leuchten dagegen in einem scharlachroten Farbton.⁣

Man findet den auffälligen Käfer von Mai bis Juni in ganz Deutschland. An Waldrändern und -lichtungen kann man ihn häufig auf Blüten beobachten. Denn der adulte Käfer ernährt sich von Pflanzensäften und auch vom Honigtau der Blattläuse. ⁣
Die Larven ernähren sich dagegen räuberisch. Sie jagen unter loser Rinde andere Insektenlarven und zum Teil fressen sie auch die eigenen Artgenossen. 

Europäische Gottesanbeterin 

Lange Zeit war sie in Deutschland nur an exponierten Stellen zu finden. Doch mit den immer wärmeren Sommern, verbreitet sich die Gottesanbeterin immer weiter Richtung Norden und vermehren sich dort sogar recht erfolgreich! ⁣

Wir waren im mittleren Brandenburg auf der Suche nach ihr. ⁣
Obwohl die Weibchen mit ihren 7cm recht groß sind, übersieht man die gut getarnten Lauerjäger sehr leicht zwischen den Gräsern und Blättern. Doch mit viel Geduld haben wir sie entdeckt!⁣

Die Gottesanbeterin hat es besonders auf Heuschrecken abgesehen. Doch auch andere Gliederfüßer dienen als Nahrung. Eigentlich alles, was sich bewegt und in der passenden Größe erscheint, wird als potenzielle Beute erkannt. ⁣
Auch die kleineren Männchen müssen auf der Hut sein! ⁣
Passen sie nicht auf, werden sie noch vor der Paarung gefressen. Doch mit hoher Wahrscheinlichkeit danach. ⁣

Wir konnten viele, schöne Aufnahmen drehen.⁣

Langrüsslige Stockrosen-Spitzmäuschen 

Das ist das Langrüsslige Stockrosen-Spitzmäuschen Rhopalapion longirostre. ⁣
⁣Tatsächlich handelt es sich hier um einen Käfer, der zwar einen ziemlich langen Rüssel besitzt, aber lediglich mit den Rüsselkäfern verwandt ist. ⁣

Diese gerade einmal 2-3 mm kleinen Käfer haben ihren ursprünglichen Verbreitungsraum in Südeuropa und Osteuropa, sowie Vorder- und Mittelasien. Also genau die Gebiete, aus denen die Futterpflanze stammt: Die Stockrose. ⁣

Wahrscheinlich hat es durch den Import dieser Pflanzen der Käfer auch nach Deutschland geschafft. ⁣
Er verbringt sein gesamtes Leben an der Stockrose, was ihm auch seinen Namen einbrachte. Die Imagos (ausgewachsenes Insekt) fressen an den Blättern, die Larven hingegen leben in den Fruchtknoten.

Moschusbock 

Das ist der Moschusbock Aromia moschata. ⁣
Er trägt seinen Namen nicht ohne Grund. Denn tatsächlich riecht der Käfer aus der Familie der Bockkäfer nach Moschus.⁣
An seinen Hinterbeinen befinden sich nämlich Drüsen, aus denen der Käfer ein nach Moschus riechendes Sekret absondern kann. ⁣
Dieser Duft soll vermutlich Vögel und andere Fressfeinde abschrecken. ⁣

Denn meist am Nachmittag, warmer Sommertages, schlüpfen die Moschusböcke und treffen sich zur Paarung bevorzugt an Weiden.⁣
Diese Ansammlungen bleiben nicht lang unbemerkt und besonders Spechte und Rabenvögel lassen sich den ein oder anderen Bock schmecken. ⁣

Doch nicht wegen der gefiederten Fressfeinde sind die Populationen der Moschusböcke bedroht.⁣
Die Larven benötigen 2 – 3 Jahre, bis sie sich schließlich verpuppen. In dieser Zeit leben sie im Holz von Weidengehölzen und anderen Weichhölzern wie Pappel oder Erle. Bevorzugt werden beschädigte Bäume als Kinderstube gewählt. ⁣
Ein ideales Habitat sind Kopfweiden, aber auch Auwälder und Erlenbrüche. ⁣
Korbweiden waren früher essentiell für Korbflechtereien. Leider entwickelt sich dieser Wirtschaftszweig stark zurück und somit auch die Pflege der Kopfweiden. ⁣
Zusätzlich gehen durch Entwässerungen für intensive Forst- und Landwirtschaft die alternativen Habitate wie Auwälder und Erlenbrüche zurück. ⁣
Aus diesem Grund steht der Käfer in Deutschland unter dem Schutzstatus „besonders geschützt“.