Insekten machen 60 % unserer beschriebenen Arten weltweit aus. Sie sind also die mit Abstand artenreichste Gruppe auf unserem Planeten. Trotzdem werden sie häufig recht stiefmütterlich behandelt. Dabei haben wir bei 1,3 Mio beschriebenen Arten doch einiges worüber wir reden sollten! Übrigens zum Vergleich, es gibt weltweit nur etwa 4000 Säugetierarten.

Aber wo sind die Insekten einzuordnen? Die Insekten zählen gemeinsam mit den Spinnen, Krebstieren und Tausendfüßlern zu den Arthropoda. Die Arthropoda heißen auf Deutsch Gliederfüßer, da ihr Körper und ihre Extremitäten (Beine, Fühler, etc) in mehrere Abschnitte unterteilt sind.
Arthropoden haben aber nicht nur einen gegliederten Körperabschnitt sondern auch ein sogenanntes Außenskelett (=Exoskelett) aus Chitin. Bei den Menschen liegen unsere Knochen im Körper (=Innenskelett). Das Exoskelett umschließt also den Arthropodenkörper wie eine feste Hülle.
Insekten unterscheiden sich von den anderen Arthropoden in einem weiteren Aspekt: sie besitzen einen dreigliedrigen Körper, der durch Einkerbungen klar in verschiedene Abschnitte – Kopf – Brust- Hinterleib unterteilt werden kann, wie das zum Beispiel bei Wespen oder Bienen deutlich erkennbar ist.
Durch diese Einkerbungen kommt übrigens auch der deutsche Begriff Kerbtier und auch der lateinische Name: insecta bedeutet eingeschnitten. Aristoteles hat den Begriff Entomologie eingeführt, was bis heute der Fachbegriff für die Insektenkunde ist. Entoma bedeutet auf griechisch eingeschnitten.

Und wie sind Insekten aufgebaut?

Der dreigliedrige Körper wird wie bereits erwähnt in Kopf, Brust und Hinterleib eingeteilt. Weitere Merkmale sind sechs Beine, zwei Facettenaugen, zwei Flügelpaare und ein Antennenpaar. Die nächsten Folgen behandeln den Insektenkörper etwas detaillierter aber hier einmal der VOllständigkeithalber ein Überblick:

Kopf (=Caput)
Die Augen bestehen aus 28 000 Einzelaugen, die einzeln Signale ans Gehirn senden. Dort wird das Gesamtbild dann etwas unscharf zusammengesetzt.
Bei den Antennen handelt es sich um Riechorgane zum Auffinden von Nahrung und potentiellen Partner*innen. Soziale Insekten, wie zum Beispiel Ameisen, nutzen die Antennen auch um ihre Nestmitglieder zu erkennen.
Die Mundwerkzeuge sind in vier Bereiche unterteilt: Ober- und Unterkiefer und Ober- und Unterlippe. Je nachdem welche Nahrung das Insekt aufnimmt, unterscheiden sie sich sehr stark hinsichtlich ihrem Aufbau.

Brust (=Thorax)
Die Brust ist der Fortbewegungsapparat der Insekten: hier befinden sich die meist fünfgliedrigen Beine mit Klauen oder Haftlappen. Je nachdem, welche Lebensweise ein Insekt hat unterscheiden sich auch die Beine!
Die Flügel bestehen aus einer dünnen Membran, die in ein Netzwerk aus Adern eingebettet ist. Schmetterlinge haben zusätzlich noch Schuppen auf den Flügeln.

Hinterleib (=Abdomen)
Hier befinden sich alle lebenswichtigen Organe von der Fortpflanzung bis zur Verdauung. Insekten haben ein offenes Kreislaufsystem. Die Blutflüssigkeit )=Hämolymphe) verteilt alle wichtigen Nährstoffe und den Sauerstoff im ganzen Körper.