Diese Folge ist in Kooperation mit den westfälischen Entomologen Karolina Rupik, Doktorandin der Universität Bielefeld, und Patrick Urban vom Naturkundemuseum Bielefeld entstanden. Vielen Dank nochmal!
Es ist Muttertag! Wir Menschen können ohne die Fürsorge unserer Eltern nicht überleben. Aber wie sieht das im Tierreich, ganz konkret bei den Insekten aus?
Brutvorsorge oder Brutfürsorge/ -pflege?
Die Brutvorsorge passiert vor der Eiablage. Zum Beispiel die gezielte Eiablage an der Nahrungsquelle. Das kennt man häufiger von Insekten. Es kann aber zum Beispiel auch Nahrung zusätzlich herangeschafft werden, damit die Larve versorgt ist. Das ist dann schon etwas aufwendiger.
Bei der Brutfürsorge/-pflege beschützen die Eltern die Eier und unterstützen die Entwicklung der Larven zusätzlich zur Nahrungsbeschaffung. Wer Brutpflege betreibt, hat also auch deutlich weniger Nachkommen, da die Aufzucht energieaufwendiger ist.
Die Brutpflege kann hier stark im Aufwand variieren: zwischen Bewachen der Eier bis hin zur Versorgung mit Nahrung.
Für ein paar konkrete Beispiele der Brutfürsorge hab ich Karolina Rupik und Patrick Urban befragt. Die Beiden sind Experten für Hymenopteren bzw. Dung- und Aaskäfer. Hört doch mal rein, was sie so Tolles zu erzählen haben!
Und dann gibt es hier noch die kooperative Brutpflege. Hier zählen alle staatenbildenden und sozialen Insekten dazu wie Ameisen, Hummeln oder Honigbienen. Bei ihnen findet eine Arbeitsaufteilung verschiedener nah verwandter Weibchen statt. Bei den Honigbienen nutzen wir dieses Brutpflegeverhalten um Honig zu erhalten.
Warum gibt es Brutpflege überhaupt?
Wie überall geht es hier um den Kosten-Nutzen-Faktor. Elterliche Fürsorge ist also eine Reaktion auf sehr günstige oder sehr ungünstige Bedingungen. Es ist besser wenige, aber dafür gut entwickelte Nachkommen zu haben um konkurrenzstärker zu sein oder Nahrungsknappheit zu entgehen.