Jedes Jahr wird weltweit der Weltbienentag oder auch der World Bee Day am 20. Mai gefeiert. Er existiert seit 2018 und wurde von der UN (vereinte Nationen) ins Leben gerufen, um auf den Artenschutz aufmerksam zu machen.
Für den Weltbienentag ist aber nicht eine Wildbiene das Aushängeschild, sondern die Honigbiene. Dabei gibt es knapp 300.000 Wildbienenarten weltweit. Meines Erachtens nach, hat der Tag das Thema etwas verfehlt!
Warum ist die Honigbiene als Aushängeschild für den Artenschutz nicht sinnvoll?
Wenn wir an Bienen denken, denken wir häufig an die Honigbiene. Durch medialen Einfluss wird uns suggeriert, dass DIE Biene so aussieht. Dabei haben Bienen so so viele Gesichter!
Bei der Honigbiene handelt es sich wirklich nur um eine Art: Apis mellifera (In Asien gibt es noch ein paar mehr). Sie lebt in Staaten zusammen und wird seit mehreren tausend Jahren vom Menschen genutzt. Seit dem 19. Jh wird sie auch gezielt gezüchtet. Die Honigbiene gilt als wichtigstes Nutztier der Landwirtschaft und ist durch den Menschen weltweit verbreitet.
Und wie das bei Massentierhaltung eben so ist, gibt es hier einige Krankheiten, die der Honigbiene zu schaffen macht. Das reicht aber nicht aus, um sie als gefährdet zu betrachten.
Im Vergleich dazu leben die Wildbienen generell meist einzeln und sind stark gefährdet! Sowohl die Honigbiene als auch die Wildbienen vollbringen eine beachtliche Bestäubungsleistung.
Da, meiner Meinung nach, die Honigbiene für den Artenschutz ungeeignet ist, legen wir den Fokus in dieser Folge also auf die Wildbienen. Hierfür habe ich drei tolle Menschen interviewt, die sich mit den Wildbienen beschäftigen. Hört doch mal rein!
Diese Folge ist in Kooperation mit Judith Feyfar, Frederik Rothe und Lara Lindermann entstanden. Judith ist Gründerin von Wildbienenglück (www.wildbienenglueck.de) . Bei Wildbienenglück können toll designte Wildbienenhotels gekauft werden, aber Judith klärt auch generell über Wildbienen auf. Freddy ist Naturfotograf, Wildbienenkartierer und -aufklärer, sowie Stadtnaturranger in Berlin. Ganz besonders empfehlenswert sind hier seine Wildbienenführungen beim NABU Berlin oder der Aurelia-Stiftung. Lara ist Doktorandin beim Thünen- Institut für Biodiversitätsforschung und dort im Wildbienenmonitoring zuständig (wildbienen.thuenen.de).
Vielen lieben Dank nochmal, dass ihr euch die Zeit für das Interview genommen habt!