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Steinhummel

(Bombus lapidarius)

Die Steinhummel ist eine auffällige Hummelart mit samtig schwarzem Körper und leuchtend orangeroter Hinterleibsspitze. Sie wurde 2005 zum „Insekt des Jahres“ in Deutschland und Österreich gewählt und ist weithin bekannt.

Gefährdung/Schutz

Obwohl die Steinhummel in Europa weit verbreitet und häufig ist, sind auch ihre Bestände nicht völlig gefeit: Verlust artenreicher Wiesen, Pestizideinsatz und Zerstörung von Nistplätzen beeinträchtigen sie zunehmend.

Steinhummel2
Größe
Flug-/Aktivitätszeit
Vorkommen
Häufigkeit
Ernährungstyp
Wehrhaftigkeit
22 mm
März – Oktober
Garten, Wiese
Sehr häufig
Pollen/Nektar
Wehrhaft
Größe
Flug-/Aktivitätszeit
Vorkommen
22 mm
März – Oktober
Garten, Wiese
Häufigkeit
Ernährungstyp
Wehrhaftigkeit
Sehr häufig
Pollen/Nektar
Wehrhaft

Erkennungsmerkmale

Arbeiterinnen und Königinnen sind pechschwarz behaart, wobei die letzten drei bis sechs Hinterleibssegmente kräftig orange-rot gefärbt sind. Königinnen messen rund 20–22 mm, Arbeiterinnen etwa 12–16 mm und Drohnen 14–16 mm. Männchen tragen zusätzlich eine gelbe Querbinde am Brustansatz und gelbe Haare im Gesicht, die bis zu den Fühlern reichen. Das mittellange Rüsselmaß macht sie zu effizienten Bestäubern von Kleearten und Taubnesseln.

Lebensraum/Verbreitung

Die Steinhummel ist in ganz Europa verbreitet; ihre Verbreitung reicht in Nordeuropa bis zum Polarkreis und in den Alpen bis etwa 2000 m Höhe. Sie bewohnt vielfältige Lebensräume – von Trockenrasen, Streuobstwiesen und Waldrändern bis zu naturnahen Parks, Gärten und Siedlungsrandflächen. Ihren Namen verdankt sie der Vorliebe ihrer Königinnen, unter Steinhaufen, in Trockenmauern, Felsspalten oder verlassenen Mäusenestern zu nisten – teils auch in Dachböden oder Vogelnistkästen.

Lebensweise/Verhalten

Die Flugzeit reicht von März bis Oktober. Jungköniginnen erscheinen ab Ende März und gründen im ersten Nest Eier, aus denen Arbeiterinnen schlüpfen. Ab Juli entstehen Drohnen und neue Königinnen, die sich paaren und überwintern – alte Königin, Drohnen und Arbeiterinnen sterben anschließend. Eine typische Kolonie umfasst 100 bis 300 Tiere. Im Nest legen die Arbeiterinnen Pollen in speziellen Wachsbauten (Pollenstorer-System) ab und ernähren die Larven individuell. Die Steinhummel verlässt das Nest häufig erst zwei bis drei Stunden nach Sonnenaufgang und kehrt relativ früh zurück – typisch für ihre ruhige Tagesaktivität.

Rolle im Ökosystem

Als Generalistin bestäubt die Steinhummel viele Pflanzenarten (mindestens 248 dokumentierte Arten), darunter zahlreiche Kulturpflanzen, und ist dabei besonders effizient auch bei höheren Temperaturen. Sie stellt eine wichtige Nahrungsquelle für andere Tierarten dar und trägt so wesentlich zu Biodiversität und funktionierenden Ökosystemen bei. Ihre Präsenz gilt als Indikator für naturnah bewirtschaftete Lebensräume.

Wissenswertes/Funfacts

Jungköniginnen zeigen starke Standorttreue: Sie kehren oft zum gleichen Nistplatz zurück, an dem sie selbst geschlüpft sind – über Generationen. Als friedfertige Hummeln stechen sie nur im äußersten Notfall. Vor einem Stich warnen sie zunächst durch markantes Beinheben, im Ernstfall legen sie sich brummend auf den Rücken, um den Hinterleib mit Stachel entgegenzustrecken (“Zweisprung-Abwehr”)

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