Roesels Beißschrecke
(Roeseliana roeselii)
Eine mittelgroße Langfühlerschrecke (ca. 14–19 mm), oft grünlich oder braun gefärbt, berühmt für ihren durchdringenden, gleichmäßigen „Nähmaschinen-Gesang“ an sonnigen Wiesenrändern.
Gefährdung/Schutz
In Deutschland und Mitteleuropa gilt die Art als ungefährdet; Bestände stabil bis deutlich zunehmend, langfristiger Trend positiv

Größe | Flug-/Aktivitätszeit | Vorkommen | Häufigkeit | Ernährungstyp | Wehrhaftigkeit |
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19 mm | Juni – Oktober | Wiese | Häufig | Allesfresser | Wehrhaft |
Größe | Flug-/Aktivitätszeit | Vorkommen |
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19 mm | Juni – Oktober | Wiese |
Häufigkeit | Ernährungstyp | Wehrhaftigkeit | Häufig | Allesfresser | Wehrhaft |
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Erkennungsmerkmale
Roesels Beißschrecke ist eine mittelgroße Langfühlerschrecke, deren Körper meist grün oder braun gefärbt ist. Besonders auffällig sind die hellen, gelblich-weißen Seitenkiele am Halsschild, die sich deutlich von der dunkleren Oberseite absetzen. Eine breite, dunkle Seitenbinde verläuft entlang des Körpers. Die Flügel sind meist kurz und lassen die Tiere flugunfähig erscheinen, doch gelegentlich treten auch Individuen mit langen Flügeln auf. Besonders markant ist der charakteristische, gleichmäßige Gesang der Männchen, der entfernt an das Rattern einer Nähmaschine erinnert und an warmen Tagen weithin hörbar ist.
Lebensraum/Verbreitung
Diese Heuschreckenart ist in weiten Teilen Europas verbreitet und kommt vor allem im Tiefland und Hügelland vor. Roesels Beißschrecke bevorzugt frische bis mäßig feuchte Wiesen, Wegränder, Gräben, Uferbereiche und auch extensiv genutztes Grünland. Sie ist durchaus anpassungsfähig und kann sogar auf begrünten Flächen in Siedlungsnähe vorkommen, solange genügend hohe Vegetation und strukturreiche Wiesen vorhanden sind.
Lebensweise/Verhalten
Die adulten Tiere sind in der Regel von Juni bis Oktober aktiv. Sie halten sich meist auf Halmen und anderen höheren Pflanzenteilen auf, von wo aus die Männchen ihren unverwechselbaren Gesang vortragen, um Weibchen anzulocken und ihr Revier zu markieren. Die Nahrung besteht überwiegend aus Gräsern und anderen krautigen Pflanzen, gelegentlich werden auch kleine Insekten gefressen. Bei Gefahr suchen die Tiere blitzschnell Schutz im dichten Gras.
Rolle im Ökosystem
Roesels Beißschrecke spielt eine wichtige Rolle im Nahrungsnetz von Wiesenlebensräumen. Sie dient zahlreichen Vogelarten, Spinnen und Kleinsäugern als Nahrung und trägt dazu bei, das ökologische Gleichgewicht zwischen Pflanzen und tierischen Bewohnern der Wiese zu erhalten. Als typischer Bewohner extensiver Wiesenlandschaften gilt sie zudem als Bioindikator für naturnahe Lebensräume.
Wissenswertes/Funfacts
Der Gesang der Männchen ist so laut, dass er selbst aus mehreren Metern Entfernung noch deutlich wahrgenommen werden kann – wobei ältere Menschen ihn manchmal nicht mehr hören, da die Frequenz für das menschliche Ohr mit zunehmendem Alter schwerer wahrnehmbar ist. In besonders warmen Sommern oder bei hoher Populationsdichte treten häufiger langflügelige Tiere auf, die dann tatsächlich fliegen können und so neue Lebensräume erschließen. Kurios: Während der Balz überreichen die Männchen den Weibchen ein sogenanntes „Paarungsgeschenk“ in Form eines nahrhaften Spermatophylax.
Weiterführende Links
- iNaturalist – Roesels Beißschrecke (Roeseliana roeselii)
- Deutschlands Natur – Roesels Beißschrecke: Steckbrief & Lebensraum
- Animalia.bio – Roesel’s bush‑cricket: Biologie, Verbreitung & Verhalten (engl./deutsch)
- Observation.org – Roesel’s bush‑cricket: Beobachtungsdaten & Karten
- The Wildlife Trusts – Roesel’s bush‑cricket (engl.): Habitat & Ökologie