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Mistbiene

(Eristalis tenax)

Eristalis tenax, die Mistbiene, ist eine große, honigbienenähnliche Schwebfliege. Sie ist auf Blüten in Gärten, Wiesen und Parks häufig zu sehen und ihre Larven – die „Rattenschwanzlarven“ – leben im Schlamm oder in Jauche.

Gefährdung/Schutz

Eristalis tenax ist nicht gefährdet und eine der häufigsten Schwebfliegenarten Europas. Sie profitiert von blütenreichen Gärten, extensiver Landwirtschaft und dem Erhalt naturnaher Lebensräume. Pestizide und fehlende Blühflächen können die Bestände lokal beeinträchtigen. Der Erhalt offener, feuchter Standorte hilft auch den Larven.

Mistbiene
Größe
Flug-/Aktivitätszeit
Vorkommen
Häufigkeit
Ernährungstyp
Wehrhaftigkeit
18 mm
März – Oktober
Garten, Feuchtgebiet
Sehr häufig
Pollen/Nektar
Täuschung

Erkennungsmerkmale

Eristalis tenax, die Mistbiene, ist eine große, kräftig gebaute Schwebfliegenart mit einer Körperlänge von 11–18 mm. Sie sieht auf den ersten Blick einer Honigbiene sehr ähnlich (Bienenmimikry): Der Körper ist braun-gelb bis schwarz, dicht behaart, und zeigt auf dem Hinterleib helle Querbinden. Die Facettenaugen sind sehr groß, die Flügel sind klar und in Ruhestellung leicht v-förmig gehalten. Die Mistbiene besitzt nur ein Flügelpaar (wie alle Fliegen), was sie von echten Bienen unterscheidet. Männchen haben berührende Augen, Weibchen deutlich getrennte.

Lebensraum/Verbreitung

Die Mistbiene ist weltweit verbreitet und in ganz Europa sehr häufig. Sie bewohnt Gärten, Parks, Felder, Waldränder, blütenreiche Wiesen und sogar städtische Lebensräume. Man trifft sie überall dort, wo Blüten vorhanden sind, auf denen sie Nektar und Pollen sammelt.

Lebensweise/Verhalten

Eristalis tenax ist vom zeitigen Frühjahr bis in den späten Herbst zu beobachten. Sie ernährt sich als ausgewachsenes Insekt von Nektar und Pollen verschiedenster Blüten und ist ein eifriger und flexibler Bestäuber. Die Mistbiene schwebt gerne an Blüten, kann minutenlang „in der Luft stehen“ und ist für ihre Bienenmimikry bekannt. Ihre Larven sind als sogenannte „Rattenschwanzlarven“ bekannt und leben in schlammigen, fauligen oder nährstoffreichen Gewässern, etwa in Pfützen, Jauchegruben, Mist- und Komposthaufen. Sie atmen über ein teleskopartiges Hinterende (Atemrohr).

Rolle im Ökosystem

Eristalis tenax ist ein sehr wichtiger Bestäuber für viele Wild- und Kulturpflanzen, darunter auch viele Obst- und Gemüsesorten. Die Larven tragen durch ihre Lebensweise im Schlamm zur Zersetzung organischer Stoffe und zur Wasserreinigung bei.

Wissenswertes/Funfacts

Die Mistbiene ist ein echter Meister der Täuschung: Ihr Aussehen und ihr Summen erinnern so stark an Honigbienen, dass sie für viele Fressfeinde uninteressant ist – obwohl sie gar keinen Stachel besitzt. Ihre Larven, die Rattenschwanzlarven, sind kleine „Wasserbewohner“ mit einem langen Atemschlauch, der wie ein Schnorchel funktioniert – damit können sie selbst in übelriechenden Tümpeln und Jauche überleben. Die erwachsenen Mistbienen können weite Strecken fliegen und sind oft die letzten Blütenbesucher im Herbst. Im Vergleich zu echten Bienen sind sie friedlich und absolut harmlos für Mensch und Haustier.

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