Skip to content

Marmorierte Baumwanze

(Halyomorpha halys)

Halyomorpha halys, die Marmorierte Baumwanze, ist eine auffällig marmorierte, etwa 12–17 mm große Schildwanze mit gestreiften Fühlern. Ursprünglich aus Asien, mittlerweile als invasive Art in Europa weit verbreitet. Sie saugt an zahlreichen Obst- und Gemüsepflanzen und sucht im Herbst gern menschliche Behausungen zum Überwintern auf.

Gefährdung/Schutz

Halyomorpha halys ist in Europa und Nordamerika nicht gefährdet, sondern als invasive Art eher ein Problemfall. Sie benötigt keinen Schutz, sondern wird vielmehr regional bekämpft, um Schäden in der Landwirtschaft zu verhindern. In ihrer ursprünglichen Heimat wird die Art durch natürliche Feinde reguliert. Forschungsprojekte zur biologischen Bekämpfung laufen, etwa mit parasitischen Schlupfwespen (Trissolcus japonicus), die gezielt zur Eindämmung eingesetzt werden könnten.

MarmBaumwanze
Größe
Flug-/Aktivitätszeit
Vorkommen
Häufigkeit
Ernährungstyp
Wehrhaftigkeit
17 mm
März – November
Garten
Häufig
Pflanzensäfte
Chemisch
Größe
Flug-/Aktivitätszeit
Vorkommen
17 mm
März – November
Garten
Häufigkeit
Ernährungstyp
Wehrhaftigkeit
Häufig
Pflanzensäfte
Chemisch

Erkennungsmerkmale

Halyomorpha halys, die Marmorierte Baumwanze, wird etwa 12–17 mm lang und hat eine schildförmige Körperform. Die Oberseite ist marmoriert grau-braun gefärbt mit einer feinen Zeichnung, die der Art ihren deutschen Namen verleiht. Auffällig sind die weiß-schwarz gestreiften Fühler sowie die abwechselnd hell und dunkel gebänderten Ränder des Hinterleibs („Connexivum“). Die Unterseite ist meist heller, die Beine weisen ebenfalls helle Querstreifen auf. Im Vergleich zu heimischen Schildwanzen wirkt H. halys insgesamt etwas breiter und kontrastreicher gezeichnet.

Lebensraum/Verbreitung

Die Art stammt ursprünglich aus Ostasien (China, Japan, Korea) und hat sich seit den 1990er Jahren als invasive Art in Nordamerika und seit etwa 2004 auch in Europa verbreitet. In Deutschland wurde sie erstmals 2011 nachgewiesen und breitet sich seither rasant aus, besonders im Südwesten, aber zunehmend auch in anderen Regionen. Sie bevorzugt wärmere, strukturreiche Gebiete mit vielen Gehölzen und Obstbäumen, wird aber auch in Städten und an Hauswänden gefunden, vor allem im Herbst.

Lebensweise/Verhalten

Halyomorpha halys ist polyphag, ernährt sich also von einer Vielzahl von Pflanzenarten, darunter zahlreiche Obst- und Gemüsepflanzen wie Apfel, Birne, Kirsche, Tomate, Paprika und viele mehr. Sie saugt mit ihrem Stechrüssel an Früchten, Samen und Blättern, was zu Flecken und Missbildungen führen kann. Besonders im Herbst suchen erwachsene Tiere geschützte Quartiere zur Überwinterung und dringen dabei oft in Häuser ein – manchmal in großer Zahl. Die Eiablage erfolgt an Blattunterseiten, die Larven durchlaufen fünf Nymphenstadien und ähneln zunächst Marienkäfern, bevor sie das typische Wanzenmuster ausbilden. Die Art kann unter günstigen Bedingungen mehrere Generationen pro Jahr ausbilden.

Rolle im Ökosystem

In ihrer Heimat ist die Marmorierte Baumwanze ein Teil der natürlichen Nahrungskette, wird dort aber durch spezialisierte Parasitoide und Räuber reguliert. In neuen Lebensräumen fehlen solche Feinde meist, wodurch die Population stark anwachsen kann. Sie wird als landwirtschaftlicher Schädling gefürchtet, da sie erhebliche Schäden an Obst und Gemüse verursacht und damit wirtschaftlich relevant ist. Für die natürliche Biodiversität in Mitteleuropa ist sie bislang aber kaum problematisch, weil sie keine einheimischen Arten direkt verdrängt.

Wissenswertes/Funfacts

Die Marmorierte Baumwanze ist ein echtes Globalisierungs-Phänomen: Erst in den 1990ern in den USA, wenig später in Europa eingeschleppt, hat sie sich blitzschnell in unseren Städten und Obstplantagen breit gemacht. Besonders im Herbst taucht sie häufig in Wohnungen auf, weil sie hier Schutz vor Kälte sucht – manchmal in regelrechten „Wanzen-Invasionen“, die für viele Menschen lästig werden können. Ihr Geruch nach „Koriander“ oder „modrigem Apfel“ ist typisch, aber ungefährlich. Während sie für Menschen und Haustiere völlig harmlos ist, macht sie Landwirten das Leben schwer, weil sie ganze Obsternte ruinieren kann. Die Art gilt daher als Paradebeispiel für einen „Schadorganismus“, der durch den globalen Handel versehentlich verschleppt wurde.

Weiterführende Links