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Gemeine Wespe

(Vespula vulgaris)

Vespula vulgaris, die Gemeine Wespe, ist eine schwarz-gelb gezeichnete, etwa 12 mm lange Faltenwespe, die soziale Nester meist unterirdisch baut. Sie jagt Insekten, frisst Süßes und ist in Gärten und Siedlungen weit verbreitet.

Gefährdung/Schutz

Vespula vulgaris ist in Mitteleuropa ungefährdet und oft sehr häufig. Sie benötigt keinen Schutzstatus, profitiert aber von naturnahen Strukturen und totem Holz für die Nestanlage. Übermäßige Bekämpfung ist aus ökologischer Sicht nicht sinnvoll.

GemWespe
Größe
Flug-/Aktivitätszeit
Vorkommen
Häufigkeit
Ernährungstyp
Wehrhaftigkeit
20 mm
März – November
Garten, Waldrand
Sehr häufig
Pflanzensäfte
Wehrhaft
Größe
Flug-/Aktivitätszeit
Vorkommen
20 mm
März – November
Garten, Waldrand
Häufigkeit
Ernährungstyp
Wehrhaftigkeit
Sehr häufig
Pflanzensäfte
Wehrhaft

Erkennungsmerkmale

Vespula vulgaris, die Gemeine Wespe, ist etwa 10–20 mm lang und schwarz-gelb gezeichnet. Typisch ist das kräftige, kontrastreiche Muster mit mehreren schwarzen Querbändern auf dem Hinterleib. Besonders charakteristisch ist ein schwarzer, ankerförmiger Strich auf dem Kopfschild (Frons), mit dem sie sich von der Deutschen Wespe (Vespula germanica) unterscheiden lässt. Die Flügel sind durchsichtig, die Beine gelb, der Körper kompakt und kräftig.

Lebensraum/Verbreitung

Die Gemeine Wespe ist in ganz Europa, Asien und weiten Teilen Nordamerikas verbreitet. Sie besiedelt zahlreiche Lebensräume: Gärten, Parks, Waldränder, Wiesen, aber auch Siedlungen und Städte. Die Nester werden meist unterirdisch (in verlassenen Mäuse- oder Maulwurfgängen) angelegt, gelegentlich aber auch in dunklen Hohlräumen von Gebäuden.

Lebensweise/Verhalten

Vespula vulgaris ist ein sozial lebender Staatenbildner. Die Koloniegründung erfolgt im Frühjahr durch eine einzelne Jungkönigin, die ein Nest anlegt und erste Arbeiterinnen aufzieht. Das Wespenvolk wächst bis zum Spätsommer auf mehrere tausend Individuen an. Die Tiere ernähren sich von Insekten (insbesondere Blattläusen, Fliegen und Raupen) und spielen so eine wichtige Rolle bei der natürlichen Regulierung von Insektenpopulationen. Erwachsene Wespen fressen bevorzugt zuckerhaltige Nahrung (z.B. überreife Früchte, Nektar, Limonade), während die Larven mit tierischer Kost gefüttert werden. Im Spätsommer werden die Wespen besonders „nervig“, da sie dann vermehrt auf Süßes aus sind. Im Herbst stirbt das Volk ab, nur begattete Jungköniginnen überwintern.

Rolle im Ökosystem

Gemeine Wespen sind wichtige Regulatoren für Insektenpopulationen und sorgen für die Bestäubung einiger Pflanzen. Als Beute für Vögel und Spinnen sind sie zudem Teil der Nahrungskette. Ihre Nester schaffen Mikrohabitate für zahlreiche andere Insekten.

Wissenswertes/Funfacts

Die Gemeine Wespe hat einen schlechten Ruf, ist aber im ökologischen Gleichgewicht ein echter Nützling: Sie jagt viele Fliegen, Mücken und Raupen und trägt so zur Regulation bei. Mit ihren kräftigen Kiefern zerkaut sie Beutetiere zu einem Futterbrei für ihre Larven. Die Nester bestehen aus einer papierartigen Substanz, die aus zerkautem Holz und Speichel hergestellt wird – ein echtes Konstruktionswunder. Die auffälligen „Angriffe“ auf Limonade und Kuchen im Spätsommer sind kein Zeichen von Aggressivität, sondern Hunger nach schnellen Zuckerquellen, wenn das Insektenangebot nachlässt. Stiche sind nur schmerzhaft, aber für Allergiker können sie gefährlich sein. Übrigens: Im Unterschied zu Honigbienen können Wespen mehrfach stechen.

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