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Gartenhummel

(Bombus hortorum)

Bombus hortorum, die Gartenhummel, ist eine große, schwarz-gelb-weiß gebänderte Hummel mit extrem langem Rüssel. Sie lebt in Gärten, Wiesen und Parks, bestäubt bevorzugt Blüten mit langen Kronröhren und baut ihre Nester meist unterirdisch.

Gefährdung/Schutz

Bombus hortorum ist derzeit nicht gefährdet, kann aber lokal durch intensive Landwirtschaft, Pestizide, fehlende Blütenvielfalt und Lebensraumverlust zurückgedrängt werden. Blühende Gärten, Staudenbeete, naturnahe Wiesen und der Verzicht auf Spritzmittel fördern ihre Bestände. Wichtig ist vor allem das Angebot an Blumen mit tiefen Blüten.

Gartenhummel
Größe
Flug-/Aktivitätszeit
Vorkommen
Häufigkeit
Ernährungstyp
Wehrhaftigkeit
22 mm
April – Juli
Wiese, Waldrand
Sehr häufig
Pollen/Nektar
Wehrhaft

Erkennungsmerkmale

Bombus hortorum, die Gartenhummel, ist eine relativ große, langgestreckte Hummelart (Königin bis 22 mm, Arbeiterinnen 10–16 mm, Drohnen 13–15 mm). Sie besitzt eine auffällige schwarz-gelb-weiße Bänderung: einen gelben Kragen (hinter dem Kopf), ein weiteres gelbes Band am hinteren Brustabschnitt sowie ein drittes gelbes Band am vorderen Hinterleib. Die Spitze des Hinterleibs ist rein weiß. Charakteristisch ist ihr extrem langer Saugrüssel (bis 20 mm), der fast so lang wie ihr Körper ist – ein Rekord unter den Hummeln Mitteleuropas!

Lebensraum/Verbreitung

Die Gartenhummel ist in ganz Europa und bis in Teile Asiens verbreitet. Sie kommt in Gärten, Parks, Streuobstwiesen, Waldrändern, blütenreichen Wiesen und manchmal auch im Siedlungsbereich vor. Ihr Vorkommen ist an ein gutes Angebot an Blüten mit langen Kronröhren gebunden.

Lebensweise/Verhalten

Bombus hortorum ist eine typische soziale Hummel. Die Königin gründet ihr Nest im Frühjahr meist unterirdisch, etwa in verlassenen Mäusenestern oder unter Wurzeln, gelegentlich aber auch oberirdisch in dichter Vegetation oder Komposthaufen. Ein Volk besteht meist aus 80 bis 150 Individuen. Die Gartenhummel ist ein ausgesprochener Spezialist für Blüten mit langen Kronröhren wie Fingerhut, Rotklee, Akelei, Nesselkönig, Eisenhut und einige Gartenblumen, da sie mit ihrem langen Rüssel an den Nektar kommt, den andere Hummeln nicht erreichen. Sie sammelt aber auch Pollen und Nektar von anderen Blüten. Der Zyklus reicht von April/Mai bis in den Spätsommer.

Rolle im Ökosystem

Die Gartenhummel ist ein wichtiger Bestäuber für viele heimische Wildpflanzen, aber auch für bestimmte Gartenblumen und Obstsorten. Ihre Spezialisierung auf tiefgründige Blüten macht sie unersetzlich für Pflanzen, deren Nektar anderen Insekten verborgen bleibt. Sie trägt so entscheidend zur Pflanzenvielfalt bei.

Wissenswertes/Funfacts

Die Gartenhummel ist die „Langzünglerin“ unter den heimischen Hummeln: Mit ihrem extrem langen Rüssel kann sie Nektar aus Blüten saugen, die für die meisten anderen Insekten verwehrt bleiben. Sie kann sogar Rotklee bestäuben, was Bienen und vielen anderen Hummeln unmöglich ist. Im Garten lässt sich die Art gut an ihrem charakteristischen Sammelverhalten und an der langgezogenen Körperform erkennen. Besonders spannend: Die Gartenhummel gilt als ziemlich „treu“, sie bleibt oft längere Zeit bei einer bestimmten Pflanzenart und fliegt von Blüte zu Blüte – das steigert die Bestäubungseffizienz. Ihre Nester sind meist gut versteckt und schwer zu finden. Die Gartenhummel wird leicht mit der Dunklen Erdhummel (Bombus terrestris) verwechselt, da beide eine schwarz-gelb-weiße Bänderung aufweisen. Ein sicherer Unterschied ist der extrem lange Rüssel der Gartenhummel und ihre eher schlanke Gestalt. Wer genau hinschaut, erkennt außerdem, dass die Gartenhummel meist länglicher und „zierlicher“ wirkt, während Erdhummeln oft kompakter und kräftiger gebaut sind.

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