Skip to content

Feuerwanze

(Pyrrhocoris apterus)

Die Gemeine Feuerwanze – ist eine auffällig rot-schwarz gemusterte Wanze, die häufig in großen Gruppen an warmen, sonnigen Plätzen rund um Linden und Malven zu finden ist. Sie ernährt sich überwiegend von heruntergefallenen Samen und ist für Pflanzen völlig ungefährlich. Dank ihrer Warnfärbung wird sie von den meisten Fressfeinden gemieden und fällt besonders im Frühjahr und Herbst durch ihre Ansammlungen auf.

Gefährdung/Schutz

Pyrrhocoris apterus gilt nicht als gefährdet. Sie ist anpassungsfähig und weit verbreitet, kommt auch in Städten in großer Zahl vor. Ein Schutzstatus ist nicht notwendig. Ihr Vorkommen profitiert sogar von städtischen Grünflächen und dem Pflanzen von Lindenbäumen.

Feuerwanze
Größe
Flug-/Aktivitätszeit
Vorkommen
Häufigkeit
Ernährungstyp
Wehrhaftigkeit
11 mm
März – November
Garten, Waldrand
Sehr häufig
Allesfresser
Chemisch
Größe
Flug-/Aktivitätszeit
Vorkommen
11 mm
März – November
Garten, Waldrand
Häufigkeit
Ernährungstyp
Wehrhaftigkeit
Sehr häufig
Allesfresser
Chemisch

Erkennungsmerkmale

Pyrrhocoris apterus, die Gemeine Feuerwanze, ist etwa 9–12 mm lang. Typisch ist ihre auffällige rot-schwarze Färbung mit dem charakteristischen Muster: ein rotes Rückenschild (Pronotum) mit schwarzen Punkten und ein ebenfalls roter Hinterleib mit schwarzen Flecken. Die Flügel sind meist verkürzt (Namensgeber: „apterus“ = flügellos), sodass die Tiere nicht fliegen können, selten kommen voll entwickelte Flügel vor. Die Fühler sind schwarz, die Beine ebenfalls. Verwechslungen sind mit anderen roten Wanzenarten möglich, aber das kontrastreiche Muster ist sehr typisch.

Lebensraum/Verbreitung

Feuerwanzen sind in ganz Europa sowie Teilen Asiens weit verbreitet. Sie bevorzugen warme, trockene Standorte wie Parks, Gärten, Wegränder und Waldränder – überall dort, wo ihre wichtigste Nahrungspflanze, die Linde (besonders die Sommerlinde), vorkommt. Auch in urbanen Gebieten sind sie häufig anzutreffen, besonders an sonnigen Mauern, Baumstämmen oder auf dem Boden rund um Linden- und Robinienbäume.

Lebensweise/Verhalten

Feuerwanzen leben oft in großen, auffälligen Gruppen, besonders im Frühjahr und Herbst, wenn sie sich zur Paarung oder zum Überwintern sammeln. Sie ernähren sich hauptsächlich von heruntergefallenen Samen (vor allem von Linden und Malvengewächsen), die sie mit ihren stechend-saugenden Mundwerkzeugen anstechen und aussaugen. Frisches Pflanzengewebe wird dagegen kaum geschädigt. Sie überwintern als erwachsene Tiere (Imagines) und paaren sich ab dem Frühjahr. Die Eiablage erfolgt im Boden, die Larven (Nymphen) durchlaufen mehrere Stadien und ähneln den erwachsenen Tieren, sind aber kleiner und meist einfarbig rot.

Rolle im Ökosystem

Pyrrhocoris apterus trägt zum Abbau pflanzlicher Biomasse bei, indem sie Samen frisst, die sonst nicht keimen würden. Sie ist ein typischer „Kulturfolger“ und kommt mit vom Menschen geprägten Landschaften gut zurecht. Für andere Tiere, etwa Vögel, ist sie wegen ihrer auffälligen Warnfärbung (Aposematismus) und ihres unangenehmen Geschmacks kaum Beute. Gelegentlich werden sie von bestimmten Parasiten und Pilzen befallen, was wiederum anderen Organismen Nahrung bietet.

Wissenswertes/Funfacts

Feuerwanzen sind für viele Menschen ein echter Hingucker, besonders wenn sie im Frühjahr oder Herbst in großen Gruppen an sonnigen Plätzen sitzen – manchmal zu Hunderten. Ihr auffälliges rot-schwarzes Muster ist nicht nur schön, sondern dient vor allem als Warnsignal für potenzielle Fressfeinde: Die sogenannte Warntracht („Aposematismus“) signalisiert, dass die Tiere ungenießbar sind. Tatsächlich produzieren Feuerwanzen ein übelriechendes Wehrsekret, das sie für Vögel und andere Räuber wenig attraktiv macht. Für den Menschen sind sie dagegen völlig harmlos – auch wenn sie bei Berührung manchmal etwas stinken. Spannend ist auch ihr Sozialverhalten: Feuerwanzen bilden auffällige „Versammlungen“, bei denen oft unklar ist, warum sie das eigentlich tun. Wahrscheinlich profitieren sie davon, wenn sie gemeinsam Wärme speichern oder es sich für die Partnersuche lohnt. Übrigens: Auch wenn viele Menschen glauben, Feuerwanzen würden Pflanzen schädigen, stimmt das nicht – sie saugen fast ausschließlich an heruntergefallenen Samen und sind für Gärten völlig ungefährlich. Und noch ein kurioser Fakt: Obwohl der Name „apterus“ eigentlich „flügellos“ bedeutet, gibt es gelegentlich auch geflügelte Exemplare – aber die Mehrheit bleibt tatsächlich am Boden.

Weiterführende Links