Feldgrille
(Gryllus campestris)
Gryllus campestris, der Feldgrill, ist eine kräftige, schwarze Heuschreckenart, die in selbstgegrabenen Röhren lebt. Männchen locken im Frühsommer mit ihrem lauten Zirpen Weibchen an, während sie am Röhreneingang sitzen.
Gefährdung/Schutz
In vielen Regionen sind Feldgrillen rückläufig, vor allem durch intensive Landwirtschaft, Überweidung, häufige Mahd und Lebensraumverlust. In Teilen Deutschlands stehen sie auf der Vorwarnliste oder sind regional gefährdet. Schutzmaßnahmen umfassen den Erhalt ungestörter, extensiv genutzter Trocken- und Magerwiesen sowie die Vermeidung häufiger Bodenstörungen.

Größe | Flug-/Aktivitätszeit | Vorkommen | Häufigkeit | Ernährungstyp | Wehrhaftigkeit |
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27 mm | Mai – Juni | Wiese, Waldrand | Gelegentlich | Allesfresser | Wehrhaft |
Größe | Flug-/Aktivitätszeit | Vorkommen |
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27 mm | Mai – Juni | Wiese, Waldrand |
Häufigkeit | Ernährungstyp | Wehrhaftigkeit | Gelegentlich | Allesfresser | Wehrhaft |
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Erkennungsmerkmale
Gryllus campestris, der Feldgrill, ist ein kräftig gebauter Vertreter der Langfühlerschrecken mit einer Körperlänge von 20–26 mm (Weibchen etwas größer als Männchen). Der Körper ist überwiegend schwarz, oft mit leicht bräunlichen Flügeldecken. Die Vorderflügel (Tegmina) der Männchen sind verkürzt und dienen als „Geige“ für den Gesang. Die Hinterflügel sind bei beiden Geschlechtern stark reduziert und ragen nicht über den Körper hinaus. Weibchen besitzen eine lange, gerade Legeröhre (Ovipositor) von etwa 12–15 mm Länge. Die Antennen sind fadenförmig und deutlich länger als der Körper.
Lebensraum/Verbreitung
Die Feldgrille ist in West- und Mitteleuropa verbreitet, fehlt aber in großen Teilen Nordeuropas. Sie bewohnt trockene bis mäßig trockene, kurzrasige Standorte wie Magerwiesen, Trockenrasen, Weiden, Heiden, Wegränder und grasige Böschungen. Wichtig sind sonnige, ungestörte Flächen mit geeigneten Bodenverhältnissen für den Bau seiner Wohnröhren.
Lebensweise/Verhalten
Feldgrillen sind bodenbewohnend und verbringen den Großteil ihres Lebens in selbstgegrabenen, bis zu 30 cm langen Wohnröhren. Sie sind vor allem tagaktiv, aber auch in warmen Nächten aktiv. Männchen locken die Weibchen von Mai bis Juli mit ihrem lauten, rhythmischen Zirpen an, das sie am Röhreneingang erzeugen. Die Tiere ernähren sich omnivor von Pflanzenteilen, Samen, Insektenkadavern und gelegentlich kleinen lebenden Insekten. Die Eier werden in den Boden gelegt, die Jungtiere schlüpfen im Sommer und überwintern als halbwüchsige Nymphen.
Rolle im Ökosystem
Feldgrillen sind wichtige Bodenbewohner, die durch ihre Röhren den Boden lockern und belüften. Sie dienen zudem als Nahrung für viele Vogelarten, Reptilien, Kleinsäuger und räuberische Insekten.
Wissenswertes/Funfacts
Das laute „Grillen“ der Männchen gehört zu den typischen Sommergeräuschen traditioneller Wiesenlandschaften. Feldgrillen sind äußerst standorttreu. Sie sind sehr scheu – bei Annäherung verschwinden sie blitzartig in ihren Röhren und spähen manchmal vorsichtig heraus, bevor sie sich wieder hinauswagen.
Weiterführende Links
- iNaturalist – Gryllus campestris (Feldgrille)
- Deutschlands Natur – Feldgrille: Merkmale & Morphologie (deutsch)
- TheRaulaz – Field Cricket: Habitat, Biologie & Gesang (engl.)
- HLNUG – Artensteckbrief Feldgrille: Ökologie, Habitat & Bedrohung (deutsch, PDF)
- AEA el Bosque Animado – The Song of the Crickets: Gesangsverhalten (engl.)