Dunkle Erdhummel
(Bombus terrestris)
Bombus terrestris, die Dunkle Erdhummel, ist eine große, kräftig gebaute Hummel mit gelben Binden und weißer Hinterleibsspitze. Sie baut große, unterirdische Nester und ist einer der häufigsten Bestäuber in Gärten, Wiesen und Städten.
Gefährdung/Schutz
Bombus terrestris ist in Mitteleuropa nicht gefährdet und in vielen Regionen die häufigste Hummel. Sie profitiert von naturnahen Gärten, Blütenreichtum und dem Verzicht auf Pestizide. Lebensraumverluste durch intensive Landwirtschaft können lokal die Bestände beeinflussen. Ein Schutzstatus ist nicht erforderlich.

Größe | Flug-/Aktivitätszeit | Vorkommen | Häufigkeit | Ernährungstyp | Wehrhaftigkeit |
---|---|---|---|---|---|
23 mm | März – Oktober | Wiese, Waldrand | Sehr häufig | Pollen/Nektar | Wehrhaft |
Erkennungsmerkmale
Bombus terrestris, die Dunkle Erdhummel, ist eine der größten und häufigsten Hummeln Mitteleuropas. Die Königin wird bis zu 23 mm lang, Arbeiterinnen und Drohnen sind etwas kleiner. Sie hat einen kräftigen, kompakten Körperbau. Typisch sind die schwarz-gelb-weiße Bänderung: ein gelbes Band am Vorderkörper (Kragen), ein zweites am hinteren Thorax und eine rein weiße Hinterleibsspitze. Die übrigen Körperpartien sind schwarz. Die Flügel sind dunkel getönt. Von ähnlichen Hummelarten (z. B. Gartenhummel) unterscheidet sich Bombus terrestris durch ihre massigere Gestalt und die etwas kürzeren Rüssel.
Lebensraum/Verbreitung
Die Dunkle Erdhummel ist in ganz Europa und darüber hinaus bis nach Westasien verbreitet und inzwischen auch in Australien und Neuseeland eingebürgert. Sie lebt in unterschiedlichsten Lebensräumen: Wiesen, Gärten, Parks, Feldraine, Waldränder und landwirtschaftliche Flächen – selbst in Städten ist sie sehr häufig zu beobachten.
Lebensweise/Verhalten
Bombus terrestris ist eine soziale Hummel mit großen Staaten: Eine Königin gründet im Frühjahr ein Nest (meist unterirdisch in verlassenen Mäusenestern oder im Kompost). Ein Volk kann bis zu 600 Tiere umfassen, gelegentlich sogar mehr. Die Nester werden stets unterirdisch angelegt. Erdhummeln sind ausgesprochen anpassungsfähig und fliegen bei nahezu jedem Wetter. Sie besuchen eine große Vielfalt an Blüten, wobei sie sowohl Nektar als auch Pollen sammeln. Dank ihres relativ kurzen Rüssels „beißen“ sie manchmal kleine Löcher an der Blütenbasis („Nektarraub“), wenn der Nektar zu tief sitzt. Der Zyklus reicht von Februar/März (Königin) bis in den Spätsommer. Im Hochsommer erscheinen Drohnen und Jungköniginnen, das Volk löst sich im Spätsommer auf, und nur die Jungköniginnen überwintern.
Rolle im Ökosystem
Erdhummeln sind wichtige Bestäuber für zahlreiche Wild- und Kulturpflanzen, darunter auch Tomaten, Obstbäume und viele Gartenblumen. Ihre hohe Anpassungsfähigkeit und Aktivität auch bei niedrigen Temperaturen machen sie zu Schlüsselarten in der Bestäubung.
Wissenswertes/Funfacts
Die Dunkle Erdhummel ist ein echter „Superstar“ unter den Bestäubern: Sie wird sogar kommerziell gezüchtet und in Gewächshäusern zur Bestäubung eingesetzt, zum Beispiel bei Tomaten. Ihr Nektarraub-Trick (das „Aufbeißen“ von Blüten) verschafft ihr Zugang zu Blüten, an die andere Hummeln gar nicht herankommen. Erdhummeln sind ausgesprochen robust, fliegen schon bei kühlem Wetter und können auch in windigen oder feuchten Lagen aktiv sein. Im Gegensatz zu vielen anderen Hummeln bauen sie stets unterirdische Nester, meist in alten Mäusenestern. Sie sind für Menschen sehr friedlich und stechen nur im absoluten Notfall. Oft werden sie mit der Gartenhummel verwechselt – ein sicheres Unterscheidungsmerkmal ist die massige Statur und der vergleichsweise kurze Rüssel.
Weiterführende Links
- iNaturalist – Buff‑tailed Bumblebee (Bombus terrestris)
- NABU – Porträt Dunkle Erdhummel: Aussehen, Lebensraum & Schutzstatus
- Bumblebee Conservation Trust – Buff‑tailed Bumblebee species guide (engl.)
- Animalia.bio – Bombus terrestris: Biologie, Morphologie & Verbreitung (engl./deutsch)
- NABU Unna – Erdhummeln im Kreis Unna: Artenübersicht inkl. Bombus terrestris (deutsch)