Baumhummel
(Bombus hypnorum)
Bombus hypnorum, die Baumhummel, ist eine mittelgroße Hummel mit rotbrauner Brust, schwarzem Hinterleib und weißer Hinterleibsspitze. Sie nistet meist oberirdisch in Höhlen oder Gebäuden und ist ein sehr häufiger Bestäuber in Gärten, Parks und Siedlungen.
Gefährdung/Schutz
Bombus hypnorum ist nicht gefährdet, sondern in vielen Regionen auf dem Vormarsch. Trotzdem profitieren auch Baumhummeln vom Verzicht auf Pestizide, dem Erhalt naturnaher Gärten, Nistmöglichkeiten (z.B. Hummelkästen, Vogelkästen), sowie von einem vielfältigen Blütenangebot im Frühling und Sommer.

Größe | Flug-/Aktivitätszeit | Vorkommen | Häufigkeit | Ernährungstyp | Wehrhaftigkeit |
---|---|---|---|---|---|
22 mm | März – August | Wiese, Waldrand | Sehr häufig | Pollen/Nektar | Wehrhaft |
Erkennungsmerkmale
Bombus hypnorum, die Baumhummel, ist eine mittelgroße Hummelart (Königin 15–22 mm, Arbeiterinnen 9–15 mm, Drohnen 11–16 mm). Sie ist leicht zu erkennen an ihrem rotbraunen bis fuchsroten Thorax (Brust), dem schwarzen Hinterleib und der schneeweißen Hinterleibsspitze. Das Gesicht ist meist dunkel behaart. Im Gegensatz zu anderen Hummelarten fehlen ihr gelbe Querbinden.
Lebensraum/Verbreitung
Die Baumhummel ist in ganz Europa weit verbreitet und hat sich in den letzten Jahrzehnten stark nach Norden und Westen ausgebreitet. Sie bewohnt vielfältige Lebensräume: lichte Wälder, Waldränder, Parks, Gärten, Streuobstwiesen und sogar urbane Gebiete. Besonders typisch ist ihre Vorliebe für Nistplätze oberhalb des Bodens, z. B. in Vogelkästen, Dachböden, Rollladenkästen oder Hohlräumen in Bäumen.
Lebensweise/Verhalten
Bombus hypnorum ist ein typischer Vertreter der sozialen Hummeln: Eine Jungkönigin gründet im Frühjahr ein Nest, in dem später 50 bis über 400 Arbeiterinnen leben können. Die Nester liegen fast immer erhöht. Die Art ist sehr anpassungsfähig und nistet auch mitten in der Stadt. Baumhummeln sind bereits ab März unterwegs, manchmal sogar vor anderen Hummelarten. Sie fliegen viele Blütenpflanzen an, darunter Obstbäume, Beerensträucher, Weiden, Himbeeren und Zierpflanzen. Die Arbeiterinnen kümmern sich um Brutpflege, Nahrungssuche und Nestbau. Im Hochsommer erscheinen Drohnen und neue Jungköniginnen, das Volk löst sich meist im Juli/August auf.
Rolle im Ökosystem
Baumhummeln sind wichtige Bestäuber für Obstbäume, Beerensträucher und zahlreiche Wild- und Kulturpflanzen. Durch ihre frühe Flugzeit übernehmen sie eine Schlüsselrolle bei der Bestäubung von Frühblühern und sichern so die Versorgung anderer Tierarten.
Wissenswertes/Funfacts
Die Baumhummel ist eine der „Neuen“ unter den Hummeln in vielen Regionen Mitteleuropas: Noch vor wenigen Jahrzehnten war sie selten, inzwischen ist sie eine der häufigsten Hummelarten in Siedlungen und Gärten! Sie ist für ihre hohe Anpassungsfähigkeit bekannt – Nester werden gerne in belebter Umgebung und auch nah am Menschen gebaut, sogar auf Balkonen oder in Rollladenkästen. Im Frühling sind Baumhummeln oft die ersten Hummeln an Blütenbüschen und Weidenkätzchen. Ihr typischer „Hummelstaat“ ist kleiner als bei Erdhummeln, dafür entwickelt er sich sehr schnell. Ein lustiges Detail: Drohnen patrouillieren oft auffällig vor dem Nesteingang – sie sind aber, wie alle männlichen Hummeln, völlig harmlos und können nicht stechen.
Weiterführende Links
- iNaturalist – Baumhummel (Bombus hypnorum)
- NABU Berlin – Porträt Baumhummel: Verhalten, Lebensraum & Schutzstatus
- Insekten‑Sachsen.de – Taxonomie & Merkmale der Baumhummel
- Animalia.bio – Tree Bumblebee: Biologie, Habitat & Verhalten (engl./deutsch)
- The Wildlife Trusts – Tree Bumblebee: Habitat, Verbreitung & Ökologie (engl.)