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Amerikanische Kiefernwanze

(Leptoglossus occidentalis)

Leptoglossus occidentalis, die Amerikanische Kiefernwanze, ist eine große, braune Wanze mit charakteristisch verbreiterten Hinterbeinen und weißer Zickzack-Binde auf dem Hinterleib. Ursprünglich aus Nordamerika, inzwischen in Europa weit verbreitet, saugt sie an Kiefernzapfen und sucht im Herbst häufig menschliche Behausungen zum Überwintern auf.

Gefährdung/Schutz

Leptoglossus occidentalis ist weder bedroht noch schützenswert, sondern wird als invasive, gebietsfremde Art betrachtet. Maßnahmen zum Schutz sind nicht erforderlich, vielmehr wird in manchen Regionen ihre Ausbreitung aus forstwirtschaftlichen Gründen beobachtet. Natürliche Feinde wie Vögel und Spinnen spielen in Europa bislang kaum eine Rolle für die Regulation der Population.

AmerikanischeKiefernwanze
Größe
Flug-/Aktivitätszeit
Vorkommen
Häufigkeit
Ernährungstyp
Wehrhaftigkeit
20 mm
März – November
Wald
Häufig
Pflanzensäfte
Chemisch
Größe
Flug-/Aktivitätszeit
Vorkommen
20 mm
März – November
Wald
Häufigkeit
Ernährungstyp
Wehrhaftigkeit
Häufig
Pflanzensäfte
Chemisch

Erkennungsmerkmale

Leptoglossus occidentalis, die Amerikanische Kiefernwanze, ist eine auffällig große Wanze (16–20 mm) mit länglich-ovaler Körperform. Die Grundfarbe ist braun bis rotbraun, die Unterseite ist heller. Auffällig sind die stark verbreiterten, blattartig ausgebildeten Hinterschenkel (daher „Blattfußwanze“), sowie die charakteristische weiße Zickzack-Binde quer über den Hinterleib. Die Fühler sind lang und rötlich gefärbt, an den Enden oft dunkler.

Lebensraum/Verbreitung

Ursprünglich stammt die Art aus dem westlichen Nordamerika. Sie wurde aber Anfang der 2000er Jahre nach Europa eingeschleppt und hat sich seitdem rasch verbreitet, auch in Deutschland ist sie mittlerweile weit verbreitet. Ihr Lebensraum sind vor allem Nadelwälder, Parks, Gärten und städtische Grünanlagen, überall dort, wo Kiefern (Pinus) wachsen. Im Herbst sucht die Wanze häufig menschliche Behausungen auf, um zu überwintern.

Lebensweise/Verhalten

Die Amerikanische Kiefernwanze ist an Kiefern und gelegentlich anderen Nadelbäumen (z. B. Douglasie, Tanne, Fichte) zu finden. Sie saugt mit ihrem Rüssel an unreifen Samen und Zapfen, wodurch es zu Missbildungen und schlechterer Keimfähigkeit der Samen kommen kann. Für die Forstwirtschaft ist die Art daher von gewisser Bedeutung, für Privatgärten aber eher unproblematisch. Im Herbst werden oft Hauswände oder Fenster aufgesucht, manchmal dringen die Tiere auch in Wohnungen ein, um dort zu überwintern. Sie sind zwar recht mobil, können aber keine Schäden an Bausubstanz oder Vorräten anrichten.

Rolle im Ökosystem

Leptoglossus occidentalis ist in ihrem Ursprungsgebiet Teil der natürlichen Nahrungsnetze. In Europa ist sie ein typisches Beispiel für eine „Neozoe“ – also eine gebietsfremde Art, die sich hier etabliert hat. Die Art kann das Keimpotenzial von Kiefern verringern, spielt aber für die Biodiversität insgesamt bislang eine geringe Rolle.

Wissenswertes/Funfacts

Die Amerikanische Kiefernwanze ist ein Paradebeispiel für eine „blinde Passagierin“ der Globalisierung: Durch den internationalen Holz- und Pflanzenhandel gelangte sie aus den USA nach Europa und ist inzwischen selbst in Städten und auf Balkonen regelmäßig zu finden. Besonders im Herbst taucht sie häufig an Häuserwänden und in Wohnungen auf, was für viele Menschen ungewohnt, aber völlig harmlos ist. Sie besitzt ein typisches „Fluchtverhalten“: Bei Störung fliegt sie oft auffällig brummend umher. Und noch ein Funfact: Anders als manche heimische Wanzen kann sie zwar ein leicht riechendes Wehrsekret abgeben, ist aber ansonsten für Mensch, Haustier und Garten völlig ungefährlich.

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