Augen sind für uns Menschen wohl unser wichtigstes Sinnesorgan. Aber nicht nur für uns, sondern auch die Insekten orientieren sich mit Hilfe ihrer Augen. Über die Augen können jagende Fluginsekten Beute fangen oder bestäubende Insekten die passende Pflanze finden.
Wie sind Insektenaugen aufgebaut?
Die Facettenaugen der Insekten bestehen aus vielen kleinen Einzelelementen (=Ommatidien). Jede Ommatidie besitzt eine Corneallinse, einen Kristallkegel, Pigmente, Sehzellen und Nervenfasern.
Je nachdem wie die Pigmente angeordnet sind können zwei Augentypen unterschieden werden. Das Appositionsauge besteht aus, durch vielzellige Pigmente, separierte Ommatidien. Das ermöglicht eine schärfere Sicht. Das Superpositionsauge ist für bessere Sicht bei Dämmerung verantwortlich. Hier ist die Pigmentschicht weniger dick, sodass sich das Sichtfeld einzelner Ommatidien überlappt. Es kann mehr Licht ins Auge fallen, das Bild ist aber auch weniger scharf.
Einige Insekten, wie zum Beispiel Bienen, haben zusätzlich noch Punktaugen (=Ozellen) auf der Stirn. Diese dienen zur Wahrnehmung von hell und dunkel.
Sehen alle Insekten gleich?
Durch die abgerundete Form haben Insekten einen Rundumblick und können sich so optimal vor Fressfeinden in Acht nehmen. Je mehr Ommatidien ein Insekt hat, desto mehr Bildpunkte gibt es und desto besser ist das Bild. Libellen zum Beispiel haben 300.000 Ommatidien, andere Insektenarten nur 300.
Können Insekten Farben sehen?
Farbensehen spielt im Tierreich eine wichtige Rolle, sei es zum Nahrung finden oder um Warnungen auszusprechen und wahrzunehmen. Trotzdem sind nicht alle Tiere zum Farbensehen imstande oder nehmen andere Farben wahr als wir.
So ist es auch bei den Insekten. So können Honigbienen beispielsweise UV-Licht wahrnehmen, aber kein Rot. Andere Insekten haben wieder einen anderen Fokus mit unterschiedlichen Rezeptorenkombinationen für das Farbensehen. Hier wurde leider außerhalb der Bestäuber noch nicht sehr viel geforscht.
Das Farbensehen wird sich jedoch auch bei der Insektenkartierung zunutze gemacht. Hierfür werden Farbschalen verwendet um Insekten anzulocken. Und das Julius-Kühn-Institut arbeitet sogar an der Erfassung von Insekten auf Farbschalen mit Kamera und KI.
