Blaue Holzbiene
(Xylocopa violacea)
Xylocopa violacea, die Blaue Holzbiene, ist eine sehr große, schwarz glänzende Wildbiene mit violett schimmernden Flügeln. Sie nistet in Totholz und bestäubt eine Vielzahl von Blüten, vor allem im Frühling und Sommer.
Gefährdung/Schutz
Xylocopa violacea ist in Deutschland regional verbreitet und vielerorts zunehmend häufig. Wichtig für ihren Schutz sind der Erhalt von altem Totholz, der Verzicht auf Pestizide und das Anpflanzen nektarreicher Blüten. Versiegelung und das Entfernen abgestorbener Bäume verringern ihre Nistmöglichkeiten.

Größe | Flug-/Aktivitätszeit | Vorkommen | Häufigkeit | Ernährungstyp | Wehrhaftigkeit |
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28 mm | Februar – Oktober | Garten, Waldrand | Häufig | Pollen/Nektar | Wehrhaft |
Größe | Flug-/Aktivitätszeit | Vorkommen |
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28 mm | Februar – Oktober | Garten, Waldrand |
Häufigkeit | Ernährungstyp | Wehrhaftigkeit | Häufig | Pollen/Nektar | Wehrhaft |
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Erkennungsmerkmale
Xylocopa violacea, die Blaue Holzbiene, ist die größte Wildbiene Mitteleuropas (Weibchen 23–28 mm, Männchen 20–25 mm). Ihr Körper ist glänzend schwarz mit dichter, dunkler Behaarung. Besonders auffällig sind die tiefblau bis violett schillernden Flügel, die im Sonnenlicht metallisch leuchten. Die Augen sind dunkel, der Kopf breit. Weibchen haben kräftige Mandibeln, die sie zum Nagen ins Holz einsetzen; Männchen erkennt man an einem helleren, gelblich-braunen Stirnfleck.
Lebensraum/Verbreitung
Die Blaue Holzbiene kommt in Südeuropa, Mitteleuropa und bis Westasien vor; in Deutschland vor allem in wärmebegünstigten Regionen, zunehmend aber auch in nördlicheren Gebieten durch Klimawandel und milde Winter. Sie bevorzugt sonnige, blütenreiche Lebensräume mit altem, trockenem Totholz: Streuobstwiesen, Gärten, Waldränder, Weinberge und Parks.
Lebensweise/Verhalten
Xylocopa violacea lebt solitär. Weibchen nagen mit ihren kräftigen Kiefern Gänge in abgestorbenes, trockenes Holz (z. B. Holzbalken, alte Obstbäume, Zaunpfähle), in denen sie mehrere Brutzellen anlegen. Jede Brutzelle wird mit einem Pollenvorrat und einem Ei versorgt und durch eine dünne Wand vom nächsten Segment getrennt. Die Flugzeit reicht von zeitigen Frühjahr bis in den Spätsommer. Holzbienen sind polylektisch und besuchen viele Blütenarten, besonders Lippenblütler und Schmetterlingsblütler. Im Spätsommer ziehen sich die Weibchen in Hohlräume zum Überwintern zurück.
Rolle im Ökosystem
Die Blaue Holzbiene ist ein wichtiger Bestäuber vieler Wild- und Kulturpflanzen, vor allem von großblütigen oder tiefkelchigen Arten. Durch ihre Körpergröße und Kraft kann sie auch Blüten aufbeißen, um an Nektar zu gelangen, wodurch sie andere Insekten indirekt mitversorgt.
Wissenswertes/Funfacts
Die Blaue Holzbiene ist ein echter Hingucker im Garten: Mit ihrem tiefen Brummen und den schillernd blauen Flügeln zieht sie sofort Aufmerksamkeit auf sich. Trotz ihrer imposanten Erscheinung ist sie friedlich und sticht nur, wenn sie bedrängt wird. Ihr Name rührt daher, dass sie ihre Nester selbst ins Holz nagt – ein Verhalten, das für Bienen ungewöhnlich ist. Durch den Klimawandel breitet sich Xylocopa violacea in Mitteleuropa immer weiter aus. Eine Kuriosität: Die Männchen verteidigen oft „Blütenreviere“ und patrouillieren auffällig in der Luft, um Weibchen anzulocken.
Weiterführende Links
- iNaturalist – Xylocopa violacea (Blaue Holzbiene)
- wildbienen.info – Steckbrief & Merkmale (deutsch)
- Waldwissen (de/engl.) – Die imposante, aber harmlose violette Holzbiene (Lebensweise, Verbreitung)
- BuzzAboutBees – Violet Carpenter Bee: Aussehen, Lebenszyklus, Bestäubung & Nestbau (engl.)
- Insects360 – A shiny giant: Die größte Bienenart der Schweiz (engl./deutsch gemischt)
- Biodiversity Ireland – Species Profile: Xylocopa violacea (engl.)